Großstadtindianer
Viele Kinder in der Stadt können die Natur nur noch in Büchern, in Fernsehsendungen oder im Internet sehen und davon hören. Beim Projekt der Großstadtindianer stand vor allem das Erleben in der Natur im Vordergrund.
Zu Beginn des Projektes besuchten die Kinder ein nahe gelegenes Waldstück und hatten dort die Möglichkeit den Wald zu erkunden und zu erforschen. Die Kinder zeigten großes Interesse an den Bewohnern im Wald (Tierwelt) und so beobachteten sie unterschiedliche Tiere im Wald mit Hilfe von Lupengläsern und Lupen. Bei der Bestimmung der Tiere half ein Tierbestimmungsbuch, welches die Kinder selbstständig benutzen konnten. Die Großstadtindianer begaben sich auf Spurensuche nach den Tieren des Waldes und es begann eine spannende Spurensuche und Bestimmung der Abdrücke im Waldboden. Die Kinder bekamen Sachwissen zu den Tieren und deren Lebensweise im Wald vermittelt. Sie zeigten sich bei dieser Thematik sehr interessiert und wissbegierig. Der Umgang mit den kleinen Lebewesen war für viele eine ganz neue Erfahrung.
Vom Wald ging es dann zum Nordsternpark, durch den der Heimatkundler Herr Neumann (ehemaliger Bergmann) führte und den Kindern Wissen und Fakten rund um den Nordsternpark erläuterte. Aus seinem frühreren Berufsleben konnte er den Kindern viele praktische Beispiele vermitteln und die Kinder stellten viele Fragen.
Nach dem Besuch des Nordsternparks ging es beim nächsten Termin auf dem Ziegenmichelhof mit der Gärtnerin Frau Müller im Kräutergarten weiter. Die Kinder konnten die unterschiedlichen Kräuter mit allen Sinnen (Riechen, Sehen, Schmecken, Tasten) erfahren und im Anschluss ein Kräutersäckchen aus getrockneten Kräutern für sich herstellen. Die Gruppe erstellte beim nächsten Termin gemeinschaftlich ein Riechmemory aus den unterschiedlichen Kräutern. Die Gärtnerin vermittelte kindgerecht Fachwissen rund um das Thema Kräuter.
Nach der Kräuterkunde besuchte beim nächsten Termin der Biologe Herr Godau die Großstadtindianer und unternahm einen Ausflug in die Natur mit den Kindern. Dort zeigte er ihnen essbare und giftige Pflanzen in der Natur und die Kinder konnten selbst die essbaren Pflanzen probieren. Zum Abschluss kochten die Kinder einen Tee aus selbstgesammelten Pflanzen aus der Natur.
Die Naturfarben standen im Mittelpunkt des darauffolgenden Termines. Im Färbergarten konnten die Kinder mit der Gärtnerin Frau Müller beobachten und ausprobieren welche Pflanze welche Farbe ergibt und welche Farben in der Natur vorkommen. Die Kinder stellten selbst Naturfarben her und probierten diese aus.
Die Kinder beobachteten die Veränderungen in der Natur, da der Herbst nun begann. Auch die Farben in der Natur veränderten sich und die Kinder besuchten ein großes Wiesenstück mit angrenzendem Wald um die dort lebenden Tiere zu beobachten und Fachwissen über diese zu erlernen. Die Vogelwelt wurde besonders intensiv mit den Kindern behandelt, da es im Herbst einige Veränderungen bei ihnen gibt.
Die Farben und Früchte (Eicheln, Kastanien, Hagebutten) des Herbstes luden zum Basteln und Werken ein. Die Kinder stellten aus den Früchten Ketten, Figuren und Tiere her und schnitzen aus Hölzern kleine Gegenstände. Sie zeigten sich dabei sehr phantasievoll und waren begeistert, was die Natur zum Basteln und Werken bietet.
Verschiedene Experimente zum Thema Erde und kleine Rätsel und Aufgaben in der Natur rundeten das Projekt ab.
Die Kinder nahmen regelmäßig am Projekt teil und zeigten sich sehr interessiert und wissbegierig. Sie zeigten Freude und Begeisterung an den unterschiedlichen Themen und Aktionen in der Natur und waren motiviert an allem teilzunehmen. Für viele Kinder war dieser Nachmittag in der Woche ein Ausgleich zum Sturen Lernen im Klassenraum oder dem Terminstress, den viele Kinder bereits im Grundschulalter haben. Die Kinder gaben bei den Terminen positive Rückmeldungen und zeigten durch ihre Motivation und Teilnahme, dass sie gerne zum Projekt kommen und das Erleben in der Natur sehr spannend ist.